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Ohne Glühkörper keine Starklichtlampe !
Der Glühstrumpf ist viel mehr als nur ein
Ersatzteil : Ohne die Entwicklung des Dr. Carl Auer von Welsbach (1858 bis
1929) hätte es niemals eine Starklichtlampe gegeben. (Wir hätten ohne C.
Auer womöglich auch nicht die heutige elektrische Beleuchtung - aber das ist ein anderes
Thema)
Dr. Carl Auer von Welsbach, geboren in Wien, beschäftigte sich als Chemiker
und Schüler von Robert Bunsen seit etwa 1885 mit der Entwicklung von
Glühkörpern für die Gasbeleuchtung. Dazu imprägnierte er Baumwollgewebe
mit Flüssigkeiten in denen "seltene Erden" gelöst waren. Er
machte unzählige Versuche mit verschiedenen Oxyden, die aber mangelnde
Haltbarkeit oder wenig angenehme Lichtfarben aufwiesen. Ab 1890 machte er
Versuche mit Thoriumoxydmischungen, 1891 patentierte er einen Glühkörper
aus 99% Thoriumoxid und 1% Ceroxid, welcher kurz darauf die damals
vorherrschende Kohlefaden Glühlampe fast verdrängte.
Thorium (radioaktiv) wurde bis vor etlichen Jahren noch benutzt,
heutzutage werden die Glühkörper mit einer speziellen Mischung aus
Yttriumoxyd und Cersulfat beschichtet.
Diese erstaunlichen aber auch sehr empfindlichen Kunstwerke, seien sie nun
gestrickt oder gewebt, werden an den Brenner gebunden (oder bei den
Aladdin
Lampen aufgesteckt) und angezündet. Sie verbrennen fast
vollständig, bis nur noch ein gesintertes Skelett aus Asche übrig bleibt.
Das einströmende Gas wird entzündet und verursacht fast augenblicklich ein
gleißend helles Licht, das es unmöglich macht, in das Licht zu sehen. Und
dabei halten die Glühstrümpfe durchaus mehrere hundert Stunden,
vorausgesetzt, sie werden nicht berührt oder durch die Erschütterungen
beim Transport der Lampe zerstört.
Bei Montage eines neuen
Glühkörpers ist mit entsprechender Vorsicht zu verfahren! nicht mit den
Fingernägeln berühren, Brenner mit dem Glühkörper sehr sorgfältig in
die Lampe einführen, um keine Fäden zu ziehen.
Ein Glühkörper ist bei
geringster Beschädigung SOFORT zu ersetzen ! Selbst aus winzigen Rissen
oder Löchern tritt eine (unsichtbare) Flamme, gleich der eines Lötbrenners
aus ! Diese kann in kürzester Zeit das Glas schmelzen oder Lötverbindungen
des Vergasers (Verdampfers) oder Tankes auflöten ! Es ist unbedingt ratsam den
Glühkörper auch während des Betriebes gelegentlich zu kontrollieren,
Aufgrund der enormen Helligkeit ist dies normalerweise jedoch nur durch ein Schweißerglas
möglich.
Glühkörper sind in vielen
verschiedenen Größen und Ausführungen auch heute noch erhältlich ! Das
wichtigste Maß ist die Größe (Lichtstärke). Wenn die Befestigung passt,
ist die Montage eines beliebigen Herstellers möglich. Selbstverständlich
dürfen Glühkörper mit 2 Löchern nur an entsprechenden Lampen montiert
werden.
2- Loch Glühkörper sind theoretisch unempfindlicher gegen Erschütterungen, da die Masse des Glühkörpers ja an zwei
Stellen befestigt ist und nicht schwingen kann. Tilley und Vapalux
Lampen z.b. haben seit jeher ein 2-Loch System, für einige Petromax
Modelle sind entsprechende Stützbügel erhältlich.
Nach meiner Erfahrung lohnt das Nachrüsten des
Stützbügels aber nicht - es ist praktisch kein Unterschied in der
Haltbarkeit feststellbar.
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Hier einige "Einloch"
Glühkörper für Starklicht Lampen.
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ACHTUNG ! Es gibt
Glühkörper in sehr vielen verschiedenen Größen !
Es muss unbedingt darauf geachtet werden, den
richtigen für die vorhandene Lampe zu
besorgen. Die Beschaffung von Glühstrümpfen
ist auch heute noch recht problemlos,
solange man nicht völlig ungewöhnliche Größen
oder Bauformen braucht.
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Nun die ersten Schritte eines Glühkörpers von der
Packung... Am Beispiel einer Petromax®
829 |
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Vorsichtig auspacken... |
entfalten, Loch ausweiten... |
am Tonbrenner festknoten |
Enden kürzen |
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Aus dem schlaffen Sack wird ein pralles
Säckchen... |
Den Innenmantel mit dem Tonbrenner und
Glühkörper sehr vorsichtig in die Lampe einsetzen. |
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Strumpf anzünden... |
nach ca. 3 Minuten... |
Lampe vorwärmen und starten |
nun ist er prall (und empfindlich) |
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sollte der Glühkörper auch nur ein kleines Loch aufweisen, ist er zu
entfernen und das ganze von neuem zu beginnen ! |
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Mit entsprechender Vorsicht und Geschick, lässt
sich die Lampe auch jetzt noch zerlegen, ohne den Strumpf zu
zerstören. |
Fotos
eines defekten Glühkörpers
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Für Petromax® Modelle mit 250 und
500 CP gibt es als Zubehör einen Stützbügel und den entsprechenden Zweiloch
Glühkörper. Zur Nachrüstung
müssen nur der Stützbügel und Zweiloch-Glühkörper zusätzlich
beschafft werden.
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Alle Teile |
der Stützbügel |
Tonbrenner
abschrauben, Stützbügel... |
einlegen und
wieder anschrauben |
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Der Glühkörper und die
Inbetriebnahme... |
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Der Strumpf wird oben
geknotet, das kleine... |
.. Loch aber nur bis zur
Hälfte des Kegels ziehen |
anzünden... |
nach ca. 3 Minuten |
Lampe vorwärmen und starten. |
Fertig. |
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Es ist
unbedingt wichtig, das zweite (kleine) Loch nicht zu weit auf den
Keramikkörper des Stützbügels zu ziehen, Beim ersten Start schrumpft der
Strumpf enorm zusammen, dann würde die Spannung auf den Glühkörper zu
groß. Maximal bis zur Hälfte des Kegels ziehen ! |
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Lichtstärken
siehe hierzu "Die
deutsche Lichteinheit"
Die Helligkeit der Starklichtlampen wird (wie bei
Dochtlampen auch) in KERZEN angegeben. Hierzulande
wurde als Maßeinheit HK = Hefner Kerze benutzt,
heute ist die Internationale Bezeichnung CP =
Candle Power eher üblich. Die Bezeichnung Hefner
Kerze bezieht sich auf eine "Deutsche Normalkerze". Also
"genormtes" Wachs, Docht, Aufstellung, Temperatur usw.
Gemessen wurden Lampen jedoch mit, oder an einer speziellen von
Hefner entwickelten Apparatur. Wird eine Starklichtlampe, wie
z.B. eine Petromax® mit 500 HK oder CP angegeben, leuchtet
diese Lampe so hell wie 500 Kerzen. Sicher wird ein jeder
schon mal 500 Kerzen angezündet haben, um diese Angabe zu
überprüfen... ;-)). Die Angabe auf einer Lampe ist jedoch selten
allzu wörtlich zu nehmen - es ist in vielen Fällen eher
"Werbung" als tatsächliche Helligkeit. Laut Jürgen
Breidenstein änderte Graetz auf einigen Petromax® Modellen
irgendwann die Bezeichnung, ohne jedoch an der Lampe selbst etwas zu
verändern. So wurden aus allen 200 HK Lampen "plötzlich"
250 HK Modelle. Ich selbst mache mir über die Angaben der Helligkeit
einer Lampe aber eher wenig Gedanken, nachts auf einem Zeltplatz
scheint einfach jede Starklichtlampe unglaublich hell ! Man
kann im Lichte einer 100 HK (CP) Lampe schon völlig problemlos
lesen, basteln oder irgendetwas reparieren. Wenn ich eine 500 CP Lampe
starte, werde ich üblicherweise von den geblendeten Freunden
"verjagt".
Die Einheit "Kerze" galt früher übrigens
auch für Glühlampen. Heute werden diese mit Ihrer elektrischen Aufnahmeleistung
in WATT bezeichnet. Diese sagt aber eigentlich überhaupt nichts
über die Helligkeit aus ! Man vergleiche eine übliche
Glühlampe mit einem Halogen - oder gar LED Leuchtmittel gleicher Leistungsaufnahme
- Sie leuchten höchst unterschiedlich hell. Die Maßeinheit Watt
birgt also keine Aussage über die Helligkeit einer
Lichtquelle.
Dennoch kann man in vielen Werbetexten über
Starklichtlampen eine Angabe in "WATT" finden, so wird zum
Beispiel die Petromax® 829 (500 CP) oft mit 400 Watt angegeben. Wenn
damit gemeint ist, "so hell wie eine 400 Watt
Glühfadenlampe" könnte man es vielleicht stehen lassen, meines
Wissens wurde diese Angabe aber noch nicht überprüft. Wenn man
überhaupt etwas an einer Petroleumlampe in "Watt" angeben
kann, so ist es die Heizleistung, welche sich aus dem Heizwert
von Petroleum und dem Verbrauch der jeweiligen Lampe berechnen lässt. Der Heizwert von Petroleum beträgt 10,5 KWh
je Liter und der Verbrauch der Petromax 829 0,125 Liter pro /Std.
Das ergibt eine Heizleistung von ca. 1300 Watt ! (Und weil es
sich damit schon Kochen lässt, gibt es für die Petromax auch einen
Kochaufsatz)
Da auch aktuelle
Hersteller dazu übergehen, die Angabe der Lichtstärke in Watt
auf den Karton zu drucken, übernehme ich mal J. Breidensteins
Formel zur Umrechnung. Danach entspricht 1 HK etwa 0,77
Watt.... |
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Ditmar®
Maxim 581 |
(100 HK) |
77 Watt |
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Geniol®
830 |
(150 HK) |
120 Watt |
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Coleman CL 1 |
(ca.
150 CP) |
125
Watt |
angeblich sogar "dimmbar" - was
einfach nicht stimmt. |
Petromax®
821 / 827 |
(250 HK) |
193 Watt |
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Petromax®
828 |
(350 HK) |
270 Watt |
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Petromax®
523 / 829 |
(500 HK) |
385 Watt |
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