Aladdin No. 23 |
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Die Aladdin 23 ist wie alle Petroleum-Glühlichter etwas besonderes... Es ist sowohl eine Docht, als auch eine Glühstrumpf - Lampe ! Sie sieht aus wie viele ältere Petroleumlampen, leuchtet aber sehr viel heller. Lampen dieser Bauart gab es zwar Anfang 1900 einige, aber von einer großartigen Verbreitung kann man nicht sprechen. Es mag zum Teil daran gelegen haben, dass die Konstruktion dieser Lampen sehr erheblich komplizierter ist, als die einer "gewöhnlichen" Dochtlampe (und die ist schon nicht einfach!). Kein Hersteller konnte einen Brenner damals berechnen. Jeder hat mit seiner Erfahrung und Versuchen so lange probiert, bis es irgendwie funktionierte. Der große Unterschied zu einer gewöhnlichen Dochtlampe ist eben nicht nur das Vorhandensein eines Glühkörpers, sondern auch, dass die Flamme nicht zur Lichterzeugung dient, sondern "nur" zum beheizen des Glühkörpers. Es handelt sich dabei um einen Blaubrenner. Bei einer normalen Docht - Petroleumlampe kommt es ja darauf an, dass das Petroleum möglichst Hell (weiß) verbrennt. Da bei der Aladdin das Licht aber durch einen Glühkörper erzeugt wird, ist weißes Licht am Docht einfach unnötig. Hier kommt es auf darauf an, eine möglichst große Hitze bei geringem Verbrauch zu erzeugen. Die blaue Flamme wird durch Zuführung von sehr viel Luft erreicht. Der hohe Glaszylinder dieser Lampe ist also unbedingt erforderlich. Durch ihn wird eine starke Sogwirkung (wie bei einem Kamin) erzielt. Wie beim Kosmosbrenner auch, wird die Luft von außen und von innen an den Docht gebracht. Um dies zu erreichen, ist der Brenner äußerst aufwendig konstruiert. So gelingt es die Luft trotz eines runden Dochtes (und ohne Luftzufuhr mitten durch den Tank) auch von innen an die Flamme gelangen zu lassen. Einer solcher Brenner ist ja eigentlich schon nicht einfach aufgebaut. Da durch die große Hitze am Docht natürlich auch das umgebende Metall des Brenners erwärmt wird, würde durch zunehmende Hitze die Verdampfung des Petroleums am Docht immer mehr zunehmen und damit mehr Energie zur Verfügung stehen, als am Glühkörper benötigt wird (Hochkriechen der Flamme). Um dies zu verhindern, ist der Brenner von außen mit unzähligen kleinen Löchern versehen. Diese, und ein ausgeklügeltes System für die Luftzuführung stellen sicher, dass ausreichend Umgebungsluft die äußeren Brennerteile kühlt. Leider ist es mir nicht gelungen, den Brenner so zu fotografieren, dass die Luftführung ersichtlich wird. Wer sich die Fotos des Brenners aber genauer anschaut, kann es sich sicher auch so vorstellen. Es gibt die Aladdin Glühlichtlampe schon seit 1908. Sie wurde damals und wird noch immer - in den USA produziert ! Das aktuelle Modell ist diese No. 23. Diese Lampe ist zum einen unerwartet hell, im normalen Betrieb absolut geräuschlos und einfach zu bedienen. Lediglich etwas Geduld ist unbedingt nötig, da sowohl der Brenner, als auch der Glühkörper einige Minuten zur vollständigen Erwärmung benötigen. Ein schnelles "Hochfahren" des Dochtes wird jedes Mal vom Glühstrumpf durch verrußen bestätigt. Zum Glück brennt er sich nach Drosselung selbständig wieder frei. Ein klein wenig Fingerspitzengefühl ist auch hier nötig, um den Docht nach der Aufwärmphase so einzustellen, dass die Lampe so hell wie möglich leuchtet, ohne dass der Glühstrumpf Rußflecken bekommt. Besonders wichtig an Lampen dieser Bauart ist ein sauberer, einwandfrei gepflegter Docht ! Zu diesem Zwecke liegt ein kleiner Dochtschneider bei, welcher auch regelmäßig mal benutzt werden sollte. Selbst winzige abstehende Fasern des Dochtes führen zu gelben Spitzen an der sonst bläulichen Flamme. Der Glühkörper bekommt über solch einer gelben Spitze sofort einen Rußfleck. Falls es mal nicht gelingt, den kompletten Glühkörper weiß strahlen zu lassen, ohne dass er verrußt, einfach den Dochtschneider mal wieder ansetzen. ;-))
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